Am 7. und 8. November fand in Interlaken der 3. Nationale Autismus Kongress statt. Die Location hat mir sehr gut gefallen; sie errinnerte mich ein wenig an historische Filme über Monarchien bzw. das Leben in Königshäusern (z.B. Sissi oder Elisabeth). Vergoldete Stukkaturen und andere Wandverzierungen geben einem einen ganz besonderen Eindruck von früherer Baukunst.
Beim 2. Nationalen Autismus Kongress im Jahr 2021 (damals in Bern) hatte ich am ersten Tag die Vorträge via Internet verfolgt, wobei leider nicht alles reibungslos funktionierte. Unter anderem deshalb entschied ich mich dieses Jahr für eine Vorort-Teilnahme an beiden Tagen. Wie schon beim ersten Kongress erhielt ich wiederum einige sehr interessante Informationen, teils aus der Forschung bzw. neueren Studienergebnissen, teils aus der Praxis von Personen, die in der Betreuung oder Therapie von Betroffenen arbeiten. Einige der Vortragenden waren schon vor 4 Jahren dabei. Es kam aber nur sehr wenig vor, dass man die Inhalte der Vorträge als Deja-Vu hätte wahrnehmen können.
Für die Selbstbetroffenen gab es wiederum einen Rückzugs-Raum, in dem sie auch das Mittagessen einnehmen konnten, anstatt sich mit der grossen Masse der übrigen Teilnehmenden in der Halle mit Stehtischen aufhalten zu müssen. Diese Möglichkeit habe ich sehr geschätzt, auch wenn mir die Wahl der Speisen zum Mittagessen wiederum nicht besonders zusagte.
Ins Gespräch mit anderen Teilnehmenden bin ich erwartungsgemäss kaum gekommen. Auch wenn ich mich im Prinzip gerne mit der einen oder anderen Person ausgetauscht hätte, kam es nicht dazu, weil ich nicht wusste, wie oder mit wem ich am besten hätte anknüpfen können. Zudem war mir die Geräuschkulisse ausserhalb der Vortragszeiten schlicht zu intensiv, als dass ich Lust gehabt hätte, über etwas anderes als Banalitäten wie das Wetter zu reden.
Ob ich am nächsten Kongress auch wieder teilnehmen werde, weiss ich noch nicht. Ich gehe aber davon aus, dass ich vermutlich darauf verzichten werde.