Dienstag, 10. Juni 2025

Stand IV-Abklärung / Coaching

Betreffend der IV-Abklärung ist vor einiger Zeit endlich etwas gegangen. Der zuständige Berater erklärte mir nach Intervention an eine höhere Stelle, er sei überlastet gewesen, habe nun aber wieder mehr Zeit und könne sich nun meinem Dossier widmen. Er entschuldigte sich für die Verzögerung und ich glaubte ihm, dass er es ernst meint.

Wenig später erfolgte die Beauftragung für das schon länger anstehende Coaching und kurz nach dem zweiten Gespräch, bei dem die Zielvereinbarung festgelegt werden musste, erfolgte auch die Kostengutsprache. Soweit so gut; ich bin nun gespannt, was sich aus dem Coaching heraus ergibt. Auf dem standardgemässen Bewerbungsweg hat sich weiterhin nichts erfolgversprechendes ergeben und so hoffe ich, dass die Coaching-Firma bzw -Person mehr Glück/Erfolg mit ihren Methoden haben wird.

Auf einen sofortigen Stellenantritt lege ich wegen der Situation mit meiner Zunge (siehe letzter Post) ohnehin keinen wert, insofern ist es mir gerade recht, dass bewerbungsmässig im Moment nichts Ernsthaftes offen ist.

Zungen-OP mit unangenehmen Folgen

Der im April erwähnte Arzttermin endete schliesslich als reine Besichtigung bzw. Anamnese des "Knuppels", weiters passierte dann nichts. Der Arzt sagte, man könne die Verdickung herausschneiden, was ein Eingriff von nur ca. 15 Minuten sei. Danach werde die Zunge noch einige Zeit geschwollen sein, aber es sollte alles ohne grössere Probleme vorbei gehen. Wegen meiner zögerlichen Einstellung zu jeglichen operativen Eingriffen liess ich mir das anschliessend mehrere Tage durch den Kopf gehen und wollte vor allem vor einer kurze Zeit später geplanten Ferienwoche nichts meh machen lassen; das Risiko, das es doch nicht so reibungslos über die Bühne gehen würde, schien mich einfach zu gross. Rückwirkend gesehen war dies ein guter Entscheid.

Etwa 10 Tage nach dem Ende der bereits erwähnten Ferienwoche rief ich schliesslich in der Klinik an und liess mir einen Termin für den Eingriff geben. Dieser fand am letzten Freitag statt. Dass mit Pfingsten danach gerade noch ein verlängertes Wochenende ist, war mir bei der Terminvereinbarung nicht eingefallen, sonst hätte ich den Termin wohl anders setzen lassen. Wie dem auch sei, der Eingriff selbst war wie prognostiziert keine grosse Sache, wobei das herausschneiden fast sofort erfolte, das Zunähen dann aber im Vergleich eine gefühlte Ewigkeit dauerte. Nach dem Nachlassen der Wirkung von der Spritze für die örtliche Betäubung waren sogar die Schmerzen nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Allerdings war mir gleich klar, dass ich einige Zeit nicht gut bzw. nur undeutlich werde sprechen können.

Die effektiv schlimmen Folgen zeigten sich erst beim Versuch, etwas zu Essen. Jede noch so kleine Bewegung der Zunge war anstrengend und sehr unangenehm, teilweise sogar schmerzhaft, und dies, obwohl ich nur ein Jogurt ass. Ein Versuch am nächsten Tag mit etwas weichem Brot und später mit wenig Teigwaren verdeutlichten, dass die Einnahme jeglicher festen Nahrung eine regelrechte Tortur ist. Schon nach wenigen Bissen war ich jeweils total erschöpft. So beschränke ich zur Zeit die Lebensmittelzufuhr auf Getränke und dickflüssige Speisen wie Suppe, Brei, Jogurt und Pudding, wobei selbst bei diesen die Mahlzeiten unüblich stark verlängert werden, weil ich darauf achten muss, nur kleine Löffelportionen aufs Mal zu nehmen. Eine zu grosse Menge hat jeweils zur Folge, dass die Zunge grössere Bewegungen tätigen muss, was fast immer einen sofortigen Schmerz auslöst an der Nahtstelle auslöst.

Ein weiterer recht unangenehmer Aspekt ist das Schlafen. Da in liegender Position der Speichel im Mund sich anders ansammelt bzw. eine andere Lage einnimmt als beim Sitzen oder stehen, hat der nur eingeschränkt funktionierend Schluckvorgang mitunter die Konsequenz, dass ich unvermittelt wach werde und husten muss. Diese Tatsache hält mich wiederum davon ab, zur Ruhe zu kommen, wenn ich im Bett liege.

Gestern (Pfingstmontag) nach dem Aufstehen fiel mir ein relativ dicker weisslicher Belag auf der Zunge auf, was mich beunruhigte und mich dann dazu bewogen hat, mich bei einer Notfallpraxis zu melden. Dies mitunter wegen einer allfälligen Nebenwirkung des Schmerzmittels, das mir verschrieben worden war, obschon die Symptome nicht vollständig passten. Die Ärztin in der Notfallpraxis vermutete schliesslich, dass es sich um einen Pilz handle, sie könne dies aber nicht selbst vor Ort untersuchen. Da ich ohnhin bereits für heute einen regulären Kontrolltermin hatte, erstattete sie dem behandelnden Arzt bericht und gab mir nur eine Mundspülung mit.

Beim heutigen Termin schaute der Arzt nur kurz in meinen Mund und sagte, es sehe alles in Ordnung aus. Als ich ihn meinerseits auf den weissen Belag ansprach, sagte er nur, das sei nichts Aussergewöhnliches und hänge mit der Anschwellung der Zunge zusammen. Man müsse einfach abwarten. Der Belag werde wieder hinausgespült, wenn ich wieder 'normal' trinken und essen werde. Ich muss ehrlich sein: Ganz so banalisierend hatte ich mir seine Reaktion nicht vorgestellt. Und nur hinausspülen lässt sich der Belag von meiner bisherigen Erfahrung her sicher nicht. Aber er ist der Arzt, ich nur die Patientin; was kann ich schon wissen. Den einzigen Tipp, den er mir dann noch gab, war,  dass ich versuchen könne, Eiscreme zu essen. Diese könne allenfalls eine beruhigende Wirkung haben. Seinen Tipp habe ich inzwischen bereits befolgt, von einer Beruhigung durch die Eiscreme könnte ich allerdings nicht Zeugnis geben - da bleibe ich lieber bei Jogurt, welches nicht ganz so kalt ist.

Im Sinne eines Selbstversuchs kam ich während der Rückfahrt von der Klinik auf die Idee, ich könne es noch mit Coca Cola versuchen; schliesslich wird diesem eine reinigende Wirkung zugeschrieben. Ob die Idee wirkich so gut war, weiss ich nicht. Jedenfalls könnte ich nicht behaupten, dass sich meine Hoffnung, die Kohlensäure könne vielleicht mithelfen, den Belag aufzulösen, bereits erfüllt hätte. Weil Coca Cola sehr viel Zucker enthält, ist es allemal nicht gut für die Zähne und noch weniger für die allgemeine Gesundheit. Im Sinne des therapeutischen Versuchs werde ich aber auch morgen noch etwas Coca Cola trinken; so schlimm wird das dann auch wieder nicht sein.