Samstag, 24. Juni 2023

Wie auf einer Schlittenfahrt

Heute Morgen ist mir spontan ein bildhafter Vergleich eingefallen, wie mir der Verlauf meines Lebens zurzeit vorkommt. 

Es ist, als ob ich mich auf einer Schlittenfahrt befinde. Der Weg ist mehr klar vorgebahnt und ich habe wenig Spielraum, selbst zu entscheiden, wo es weiter lang gehen soll. Zudem verläuft der Weg stets nach unten. Zwischendurch geht es um enge Kurven. Mal geht es sehr steil bergab und ich muss aufpassen, dass ich mich auf dem Schlitten halten kann. Dann wieder ist es sehr flach und der Schlitten ist kurz davor stehenzubleiben.

Den entscheidendsten Teil des bildhaften Vergleichs ist jedoch, dass es in der Region schon eine Weile nicht mehr geschneit hat. Je weiter hinunter ich also gelange, desto öfter kommt der Boden zwischen dem Schnee zum Vorschein und der verbliebene Schnee vermag nicht mehr überall die durch Steine oder Wurzeln vorhandenen Unebenheiten auszugleichen. Die einzige Option, um mich dem nicht weiter auszusetzen, ist das stoppen des Schlittens und dann warten/hoffen, dass mich irgendwann irgendwer mit einem anderen Verkehrsmittel mitnehmen kann. Auf der Schlittelstrecke befinden sich aber höchstens andere Fussgänger oder vielleicht mal ein verirrter Ski- oder Snowboardfahrer - die könnten mir auch nicht helfen. So bleibt mir nichts anderes übrig, als mit meinem Schlitten doch weiter bergab zu fahren, ohne zu wissen, wo das Ziel ist und wie lange es bis dorthin noch dauert und dabei zu hoffen, dass kein grosser Stein plötzlich den Schlitten zum Kippen bringen und vielleicht stark beschädigen wird.

Donnerstag, 22. Juni 2023

Die Schattenseiten der Zivilgesellschaft - dem Untergang geweiht?

Neulich wurde in einer Fernsehsendung eine Stelle von Fluss Drina in Bosnien gezeigt. Dort schwimmt massenhaft Müll auf dem Wasser, der bei starkem Niederschlag von einer nicht ausreichend gesicherten Deponie abrutscht. Es wird aber auch viel Abfall direkt im Fluss entsorgt. Gefährdet von diesem Zustand ist hauptsächlich ein Kraftwerk, welches in einiger Distanz flussabwärts liegt. Obschon diese unakzeptable Situation seit über 20 Jahren bekannt ist und mehrfach an die Regierung appelliert wurde, dass etwas getan werden müsse, ist nichts passiert.
Hier der Link zu einem Bericht aus dem Jahr 2021:

Dieses ist nur ein Beispiel, es gibt zahlreiche andere, welche die Schattenseiten unserer zivilisierten Gesellschaft deutlich machen. Der erwähnte Fernsehsendung hat mich aber mehr als üblich betrübt.

Eigentlich müssten wir alle zurück zur Lebensweise der Neandertaler, um die Welt noch vor uns retten zu können. Kaum jemand wäre aber dazu wirklich bereit, insbesondere nicht, wenn andere weiterhin den heutigen Komfort geniessen können. Die ständig zunehmende Weltbevölkerung verschlimmert solch gravierende Auswirkungen auf die Natur zusätzlich.

Ich frage mich ernsthaft, wie lange das noch so weitergehen kann. Persönlich etwas dagegen zu tun, ist aber kaum möglich bzw. nur in einem kleinen Rahmen. Abgesehen davon fühle ich mich nicht fähig dazu, in grösserem Ausmass gegen die Umweltsünden der Gesellschaft vorzugehen. So kann ich fast nur entmutigt zusehen, wie alles - im eigentlichen und im übertragenen Sinn - den Bach runter geht. Wenn ich als Schöpfer dieser Welt Einfluss nehmen könnte, würde ich drastische Massnahmen ergreifen, um dem ganzen Treiben endlich und wirksam Einhalt zu gebieten. Aber das obliegt mir genauso wenig wie jedem anderen Menschen.

Mein privates Leben ist momentan auch vom 'abrutschen' bedroht. Im Rahmen des Studiums, für das ich mich angemeldet habe, nehme ich derzeit an einem Auffrischungskurs in Mathematik teil. Dabei spüre ich immer wieder, dass mir das Lernen deutlich schwerer fällt als in jungen Jahren. Zudem merke ich schon deutlich, dass mich das Studium in zeitlicher Hinsicht extrem an die Grenzen des Erträglichen bringen wird. Falls ich also mein Vorhaben nicht schon vor Ende des ersten Semesters aufgebe, wird es auf jeden Fall äusserst anspruchsvoll. Ich bin darum absolut nicht zuversichtlich, dass ich das Studium am Ende abschliessen werde.