Heute habe ich mal etwas eher Positives zu berichten.
Am Samstag war ich wieder einmal längere Zeit im ÖV unterwegs. Zuerst gings mit dem Bus zu einem Bahnhof, von dort mit dem Regionalzug eine Station weiter, dort Stieg ich in einen Schnellzug fast zur Endstation nahe der Landesgrenze und schliesslich mit einem Tram tatsächlich bis fast über die Landesgrenze. Nach ca. 4 Stunden Aufenthalt gings in umgekehrter Reihenfolge retour nach Hause. Die gesamte Reise dauerte von 8:00 morgens bis 21:00 Abends.
Während der Reise wurde mir wieder einmal klar, warum ich ein sehr ambivalentes Verhältnis zum Unterwegssein im ÖV habe.
Einerseits geniesse ich es sehr, einfach mal entspannen zu können und dabei die Gegend an mir vorbeiziehen zu lassen. Im Gegenzug zu Fahrten im eigenen Auto brauche ich mich nicht auf das Einhalten der richtigen Geschwindigkeit, das rechtzeitige Abbremsen vor Kurven und Ähnliches zu konzentrieren, sondern kann locker meine Augen schliessen, die Mitreisenden beobachten oder in einem Heft oder Buch lesen.
Andererseits kann eine solche ÖV-Reise durchaus unangenehm werden. Entweder weil man draussen in der Kälte oder bei Regen auf die nächste Verbindung warten muss, weil irgendwelche Mitreisenden unentwegt über irgendwas am Reden sind oder aber weil es irgendwoher unangenehm riecht. Oder man verkrampft sich total, weil man wegen hoher Auslastung seine Beine kaum bewegen kann. Mit Ausnahme des ersten Punkts trafen die genannten Aspekte am Samstag zeitweise zu. Etwas Weiteres, was mich immer nervt, sind die pfeifenden Bremsen mancher Züge. Dies gab es ebenfalls am Samstag, der betreffende Zug befand sich jedoch direkt hinter einem anderen, weshalb der Geräuschpegel knapp erträglich war.
Gegen die plappernden Mitreisenden war ich übrigens vorbereitet. Ich hatte am Morgen meinen Gehörschutz eingepackt und nutzte diesen während der schlimmsten Phase auf der Rückfahrt.
Alles in allem empfand ich die Reise als überwiegend angenehm. Ich war in sympathischer Gesellschaft, der Aufenthalt war informativ und leerreich und sogar der Anschluss am Abend auf den Bus war gegeben. Sehr oft verzögert sich dort nach 20:00 die Fahrt um eine halbe Stunde, weil der Bus nur noch stündlich fährt. Zuhause kam ich erschöpft, aber zufrieden an.
